Berechtigtes Vertrauen
Ich freue mich immer auf unsere Firmenveranstaltungen. Wenn alle Kolleginnen und Kollegen zusammenkommen, erhält man den unmittelbarsten Eindruck davon, wer und was unsere Firma ausmacht. Die Runde ist fast jedes Mal etwas größer. Und bunter: verschiedene Beratergenerationen, diverse professionelle Hintergründe, individuelle Charaktere. Und besser. Häufig denke ich dann: „Was für eine coole Truppe!“ – manchmal bin ich auch etwas stolz.
Rückschau: Als ich 1999 mit einem Freund und Kollegen beschloss, eine neue Beratung zu gründen, war ich natürlich fest von unserem Geschäftsmodell überzeugt. Warum sonst einen Job bei einer Top-Adresse aufgeben, der mir neben viel Spaß reichlich weitere Karriereopportunitäten bot? Aber über zweistellige Millionenumsätze und „große Tickets“ zu fabulieren, war uns fremd. Diese konservative Denkweise traf in der damaligen Dotcom- und Gründer-Welle nicht unbedingt den Zeitgeist, kennzeichnet aber den Aufsatz unserer Firma. Andere haben zwar schon tolle Büros, aber noch keine Aufträge – bei uns ist das andersrum.
Von Anfang an prägten auch die Kollegen der ersten Stunde das Bild beim Klienten durch Kompetenz, Begeisterung und unternehmerische Einstellung. Das sprach sich herum. Die Anfragen nahmen stetig zu, wir konnten und wollten wachsen. Aus dieser Zeit gäbe es viele War-Stories zu berichten…
Früher war nicht besser, sondern nur anders. Jede weitere Phase des Wachstums hat ihre eigenen Herausforderungen. Die Versuchung, alles beim alten zu belassen, ist groß – gerade, wenn es gut läuft. Neue Teammitglieder, unerheblich ob mit oder ohne Berufserfahrung, geben durch ihre Ideen oder auch nur Fragen wichtige Impulse. Persönlich musste ich lernen, welche zusätzlichen – mir teilweise wesensfremden – Aufgaben ich annehmen muss und wo ich besser Lieblingsthemen und -klienten in andere Hände geben sollte. Nach mehr als 20 Jahren als Unternehmer führe ich Diskussionen um Change-Management-Aspekte auch beim Klienten mit großem Respekt.
Was ist das Erfolgsrezept einer mittelständischen Unternehmensberatung, werde ich ab und zu gefragt: Wenn ich es hätte, würde ich es bestimmt nicht verraten. Für mich persönlich aber ist Vertrauen eine entscheidende Zutat. Im Außenverhältnis zum Klienten und dessen Mitarbeitern, im Innenverhältnis zu den Kolleginnen und Kollegen. Ich verstehe dies auch als einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil gegenüber Beratungskonzernen.
Neben den abwechslungsreichen Themen und der ständigen persönlichen Herausforderung ist es gerade diese vertrauensvolle Zusammenarbeit, die die Arbeit auch nach mehr als 25 Beraterjahren so attraktiv macht.
Für die Zukunft haben wir uns als Berg Lund & Company viel vorgenommen. Unsere Ziele sind anspruchsvoll, aber realistisch. In unsere „coole Truppe“ habe ich berechtigtes Vertrauen.